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Sonntag, 24. Oktober 2010

Vulkan Poás

Heute sind wir (Alex, Lolo und ich) zum ersten Mal zu dem 25km entfernten Vulkan Poás gefahren.

Nach ca. 1,5 h kurven- und schlaglochreicher Auf- und Abfahrt, wobei das erstere überwog, kamen wir am Eingang des Nationalparks an. Der Busfahrer verteilte Eintrittskarten für 10$ und auf unsere Nachfrage, ob wir nicht den Einheimischenpreis bekommen könnten, weil wir hier wohnen, meinte er, dass das nicht möglich sei. Allerdings hatte er nicht genügend Tickets, weshalb wir sie draußen am Schalter kaufen mussten.

Dort haben wir dann noch mal nachgefragt und die Frage, ob wir Studenten sind bejaht und unseren ADRA-Ausweis gezeigt. Daraufhin hieß es: 6$. Als wir dann alle drei bezahlen wollten, die große Überraschung: das war der Preis für uns drei! Somit hat das Ticket nur 2$ pro Person gekostet und wir haben insgesamt 24$ gespart! Die Freude war natürlich dementsprechend groß!

An der Endstation angekommen, sind wir ausgestiegen und in Richtung Krater gelaufen. Unterwegs kamen wir an einem schmalen, betonierten Pfad vorbei, den Alex unbedingt gehen wollte. Also sind wir abgebogen und mussten erst mal eine ganze Weile steil bergauf laufen. Puh, man merkt schon, dass hier die Luft dünner ist, weil man total schnell aus der Puste kommt (wir sind doch nicht sooo untrainiert, oder???). Die Vegetation am Rande des Weges (und obendrüber) sah manchmal ziemlich wie in einem verwuschenen Märchenwald aus. Teilweise war es sogar richtig duster!

Aber wir wurden für unsere Mühen belohnt: Erstens war die Natur wirklich schön und zweitens dahen wir unterwegs ganz nah einen wunderschönen, blau-türkis-schimmernden Kolibri und bei der blauen Lagune gab es eine Art Eichhörnchen. Erfreulicherweise war die Lagune sehr gut zu sehen, die in einem alten Krater entstand, der mit Regenwasser gefüllt wurde. Trotzdem hat sie einen sauren pH-Wert von 3-4. Sie liegt auf einer Höhe von 2620m und wir standen noch ein ganzes Stückchen höher.

Danach sind wir wieder hinunter in Richtung Krater. Unterwegs hat es leider anfangen zu Regnen, trotzdem haben wir noch ein wenig vom Krater sehen können, bevor wieder alles vom Nebel verdeckt wurde. Leider war der Kratersee (pH-Wert: 0.5!) nicht sichtbar.

Auf dem Rückweg zum Eingang wurden vor allem unsere Schuhe ziemlich nass, sodass vor allem Lorena ziemlich gefroren hat. Wir sind dann in den Souvenirshop, haben einen Film über den Vulkan angeguckt und heiße Schokolade zum Aufwärmen getrunken. Dadurch, dass es regnete, war die Zeit bis zur Abfahrt um 14.00Uhr ziemlich lang.

Die Rückfahrt war viel kürzer (bergab geht's halt schneller ^^) und der Busfahrer hat uns vor dem Eingang der Universität herausgelassen. So kamen wir relativ müde aber zufrieden nach Hause. Alles in allem war es ein schöner Ausflug gewesen!

 Bis bald!

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Presentación de Paises

Am Freitag hatten wir uns spontan dazu entschlossen, doch an der Presentación de Paises am Sonntag teilzunehmen. Anna und Marina hatten uns zwei dirndlartige Röcke mit Schürzen (zu Präsentionszwecken) dagelassen und so haben wir beschlossen, eine Szenerie des Oktoberfestes dazustellen. Auf die Schnelle fiel uns nichts besseres ein und dafür haben wir wenigstens ein paar Sachen am Sonntagmorgen im Automercado gefunden. Danach ging die Vorbereitung los: Lieder suchen, Spiel vorbereiten und uns ein wenig "bayrisch" zurechtmachen. Alex wurde dann mit hochgekrempelten Hosen, dickem Bauch (Decke), Hosenträgern und einem bayrischen Hut ausgestattet und wir zogen die Röcke an und machten uns Zopffrisuren.

Am Abend kamen wir dann doch nicht wie angekündigt als letzte Gruppe dran, sondern sollten plötzlich als erste auftreten. Da allerdings noch nicht alles mit der Musik gestimmt hat und außerdem alles aufgenommen und live übertragen wurde (ahhh!), waren wir froh, dass es dann geklappt hat, als zweite hinter Peru dranzukommen.

Zuerst sind wir mit der Deutschlandflagge nach vorne gelaufen während ein kurzer Film über Deutschland lief. Dann haben wir alle begrüßt und eine Art Szene aus dem Oktoberfest mit Lied (Lebt denn der alte Holzmichel noch?) gespielt. Beim Refrain haben dann fast alle in der Sporthalle mitgemacht und gejubelt! War richtig cool! Als letztes haben wir ein Spiel gespielt und drei Freiwillige nach aufgehängten Salzbrezeln springen lassen.

Nach uns kam dann Honduras dran, dass die Geschichte seines Landes echt wunderschön dargestellt hat: Mit Seefahrern, Indiandern, Siedlern und einem sehr schönen Tanz (die traditionellen Kleider sehen generell einfach super aus!). Darauf folgten Costa Rica mit einem Art kleinem Theaterstück, Guatemala mit Prinzessin und Tanz, El Salvador mit Popuseria-Szene und schönem Tanz, Nicaragua mit langem Theatherstück und abschließend Bolivien und Spanien.

Das Ganze dauerte ca. vier Stunden und es war gegen Ende echt schwer, noch allem zu folgen. Wir sind aber trotzdem bis zum Ende geblieben. Allerdings konnten wir aufgrund der vielen verschiedenen Eindrücke lange nicht einschlafen.

Bis demnächst!

PS: Alle Presentationen sind im Internet auf dem UNADECA-Kanal zu sehen, falls jemand von euch Lust darauf hat: http://www.livestream.com/Unadeca_Tv?utm_source=lsplayer&utm_medium=embed&utm_campaign=footerlinks

Montag, 11. Oktober 2010

Hammer Wochenende!!!

Freitagabend, 19:54. Ich sitze allein daheim und mache gerade meine eigene Andacht, weil ich ausnahmsweise mal nicht mit in die Kirche bin. Plötzlich höre ich ein Grollen, dass sich mit einer anrollenden Gruppe Panzer vergleichen lässt. Dann fängt alles an zu wackeln! Der Tisch, der Spiegel, die Schränke, das ganze Haus! Ich brauche ein paar Sekunden, bis ich realisiere, dass es ein Erdbeben ist. Komischerweise habe ich keine Angst, obwohl alles ziemlich wackelt, sondern lache! Als das Wackeln zunimmt überlege ich mir unter den Tisch zu krabbeln, verwerfe diesen Gedanken aber, weil es wieder fast aufhört und stehe auf um zur Tür zu gehen. Kaum bin ich aufgestanden, fängt es an viel stärker zu Beben und ich laufe schnell zur Tür um 1. zu gucken, ob draußen etwas zu sehen ist und 2. ist man im Türrahmen relativ sicher, falls das Dach doch hinunterkommt. Nach ein paar Sekunden war der Spuk aber vorbei!
Immer noch lachend gehe ich dann zu den Nachbarn, wo ich erfahre, dass das Beben eine Stärke von 5,9 hatte!!! Seit fast zwei Jahren hatte es kein so starkes Beben mehr gegeben! Es war übrigens eines der stärksten Erdbeben, die man erleben kann, ohne dass die Häuser Risse bekommen. Voll toll, genau so eines wollte ich erleben!!!
In der Kirche ist zum Glück auch nichts passiert, außer dass viele in Panik rausgerannt oder unter den Bänken verschwunden sind. Boah, echt ein hammer Erlebnis!

Am Sabbatmittag waren wir mit Alex dann bei Anette eingeladen, die ihre Schwester, Cousine und nen Freund zu Besuch hatte. Spotan haben wir beschlossen, ihre Einladung mit zum Pazifik zu fahren anzunehmen, und sind nach Hause, um schnell die benötigten Sachen in den Rucksack zu packen. Aus dem Pazifik wurde dann doch nichts, weil die neue Autobahn gesperrt war, aber dafür ging es im vollbesetzen Auto (12 Personen) auf ne 4-stündige Fahrt nach Limón zur Karibikküste. Nach ein paar vergeblichen Versuchen haben wir dann endlich ein Hotel gefunden das Platz hatte (sogar mit Pool!), und erfreulicherweise direkt am Meer lag.

Nach einer Abkühlung im Pool sind wir dann irgendwann schlafen gegangen. Voll lustig, wir haben uns zu zwölft zwei Zimmer mit insgesammt acht Schlafplätzen geteilt. Alle Kinder (außer die Zwillinge) und die beiden Verwandten haben dann mit uns in einem Zimmer mit zwei 1,5m-Betten und einem Einzelbett geschlafen. Ist schon mal ne interessante Erfahrung, das Bett mit Lorena und ner 4-jährigen zu teilen!

Am nächsten Morgen gings dann mit der ganzen Truppe zum Meer. Lorena und ich kamen uns fast wir Aupairmädchen vor, weil wir die einzigen Weißen waren und immer mindestens eines der Kinder um uns herum oder auf dem Arm hatten, weil sie bis auf die Älteste nicht schwimmen konnten. Mittags ging es dann wieder zurück und nach einer leicht nervzehrenden aber lustigen Fahrt mit quengelnden, schreienden Kindern und endlosem Rasterzöpfeaufflechtenhelfen kamen wir dann in Alajuela an, wo wir noch gemeinsam in ein Restaurant Essen gingen. Am Abend erreichten wir dann müde, aber glücklich unser Haus.

Alles in allem war es also ein schönes und erlebnisreiches Wochenende gewesen!


Bis bald!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Feria Gastronomica & Puppentheater

Am Sonntag gab es hier so eine Art Fest. Dafür haben wir Samstagabend etliche Bambusbuden in der Turnhalle aufgebaut und bis Mitternacht gebastelt. Am nächsten Morgen wurde dann alles fertig dekoriert und dann ging das Verkaufen los. Es gab je eine Bude mit Essspezialitäten von El Salvador, Costa Rica und Honduras, einen Nachtischstand und den Stand vom Centro de Idiomas, an dem wir Pizza verkauft haben. Wir haben dann je drei Karten anstatt des Mensa-Mittagessens gekriegt und uns eine Originalbaleada plus Kuchen und Donut gegönnt.Weil niemand anderes Getränke verkaufte, haben wir uns im Shop ein paar Flaschen besorgt und Orangensaft, Sprite und Ginger Ale verkauft. Sowohl die Pizza als auch die Getränke gingen weg wie warme Semmeln, sodass wir schon zur Mittagszeit ausverkauft waren. Um drei haben wir dann abgebaut und hatten desn Rest des Tages Freizeit.

Am Montag haben wir geholfen, ein Puppentheater zu basteln und dieses dann heute Morgen aufgeführt. Viel Arbeit für 5 min. Vorführung, aber den Kindern (Kindergarten und Grundschule) hat es gefallen und das ist die Hauptsache! Nach der Vorführung haben uns unsere Schüler und auch fremde Kinder voll umarmt und wir sind umgeben von Kindern aus der Aula hinaus.

Eine Sache, an die man sich ziemlich gewöhnen muss, ist, dass niemand zum vereinbarten Termin erscheint, zumindestens nicht pünkltlich. So kommen Schüler bis zu ner halben Stunde später oder gar nicht und auch sonst muss man mit eigentlich min. ner halben Stunde Verspätung rechnen. Ärgerlich, wenn man extra früh aufgestanden ist, oder wichtige Arbeiten unterbrochen hat um rechtzeitig dazusein. Naja, man muss halt Geduld lernen! ^^ Mal schauen wie es weitergeht ...

Bis bald!

Freitag, 1. Oktober 2010

Rückblick September

So, der erste Monat ist rum!

Gott sei Dank haben wir uns inzwischen recht gut eingelebt und genießen die Freiheiten unseres kleinen Hauses (u.a. die Kochplatte in der Küche! ^^). Auch Anschluss haben wir mitlerweile recht gut gefunden. So haben wir schon einen mehr oder weniger großen Freundeskreis und auch schon näheren Kontakt mit den Nachbarn!

Es war ein wunderschöner Monat voller Erlebnisse. Wer fleißig meinen Blog gelesen hat, weiß einen Teil davon! :D Am Eindruckvollsten waren der Karibikurlaub, der Tag der Kinder und der Unabhängigkeitstag.
Das Land ist schön und gefällt mir sehr, an die Fahrweise und schlechten Straßen muss man sich aber erst mal gewöhnen.

Tolle Erlebnisse hatte ich auch mit der Familie einer Amerikanerin, Anette, die auch im Sprachzentrum unterrichtet. Sie hat 6 Mädchen. Die Älteste ist 12, dann 10, 8, 4 und die jüngsten sind Zwillinge, 2. Leider ist ihr Mann vor zwei Jahren gestorben. Soll ein total liebevoller Ehemann und Vater gewesen sein.
Mit den Kindern macht es sehr viel Spaß ist aber manchmal auch etwas anstrengend und chaotisch, wie man sich vielleicht gut vorstellen kann. Anette hat uns sozusagen als "Töchter" adoptiert und uns freigestellt u.a. ihre Waschmaschine zu benutzen. Voll lieb, jetzt können wir wenigstens mal die Handtücher richtig waschen!

Alles in allem war es ein sehr schöner Monat und ich hoffe die folgenden sind auch toll!

Bis bald!

Regenwetter pur!

Oh, man! Dank des Hurricans gibt es seit ein paar Tagen und Nächten Dauerregen. Nur unterbrochen von plötzlichen Starkregenfällen. Meine Wäsche trocknet nicht, weshalb wir nach ein paar Tagen die Nase voll hatten und sie mit dem Föhn getrocknet haben.
Das Wetter hatte aber auch noch andere Auswirkungen: Jaro's Flug am Mittwoch wurde gestrichen! Alex, Lorena und ich sind zum Flughafen gefahren um Jaro zu überraschen, hätten ihn aber verpasst, wenn sein Flug nicht in Panama gelandet wäre. Er war voll froh uns zu sehen und hat dann bei uns im Haus übernachtet, weil sein Flug voraussichtlich am nächsten Morgen gehen sollte. Gott sei Dank ist dieses Flugzeug dann gestartet und er kam nach einer nervenzehrenden Odyssee (Streik in Madrid) endlich in Deutschland an.
Aber auch uns hier geht der Regen allmählich auf den Wecker, hoffentlich hört er bald auf! Alles ist klamm und leicht feucht, sogar unsere Bettwäsche! Und die Füße kriegt man fast nicht mehr sauber, überall Schlammpfützen, die irgendwie eine Magnetwirkung auf mich haben! Ich schaff es nämlich immer, mit meinen Füßen ausgerechnet in den Schlammpfützen zu landen.
Blöd ist auch, dass es ziemlich kalt geworden ist. Im Moment haben wir hier ja Gebetswoche und gestern Abend haben wir trotz 3facher Schichtkleidung in der Kirche gefroren! Naja, hoffen wir auf schöneres Wetter! Wie bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt!

Bis bald aus dem verregneteten und kühlen Costa Rica!