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Sonntag, 19. September 2010

Erster Karibik-Urlaub

Hallihallo, hier nun der versprochene Post (sorry, auch um ne Woche verspätet :))

Unser erster Urlaub hier war der Hammer! Weg vom regnerischen Unterrichtsalltag und ab in das sonnige Cahuita an die Karibikküste. Allein die 4-std. Fahrt ab San José durch die Berge und Bananenplantagen (u.a. Chiquita-Bananen!) war es schon wert! Als wir die Berge hinter uns gelassen hatten und bei einer kurzen Rast ausstiegen, bekamen wir erst einmal fast einen Hitzeschock! Erstens hatten wir nachmittags noch nie Sonne gehabt und zweitens war es auch noch nie so heiß gewesen. Puh, hat sich angefühlt wie im Backofen!! Aber es sollte noch schlimmer kommen ... In Cahuita bekam man dann den Eindruck, in nem Kochtopf zu sitzen. Dazu trug nicht nur die Hitze, sondern auch noch die hohe Luftfeuchtigkeit und das badewannenwarme Meer bei, dass leider nicht viel Abkühlung verschaffte. Dennoch war es wunderschön, vor allem da man sich bald dran gewöhnte!!!

In Cahuita angekommen, haben wir noch schnell alles vorm Dunkelwerden erledigt (Sabbatanfang!) und konnten nicht wiederstehen, dem Meer einen Besuch abzustatten. Nach etlichen Irrwegen durchs dunkle Unterholz und vergeblichen Versuchen an den Strand zu kommen (der Nationalparkstrand ist nachts gesperrt) haben wir endlich einen Platz gefunden um ins Meer zu springen. Allerdings sah das dunkle  Wasser nicht gerade vertrauenserweckend aus ... Also haben wir allen Mut zusammengenommen und uns vorsichtig über Korallenstücke getastet. Nie hätten wir erwartet, dass das Meer so warm und so klar wäre. Trotz der Dunkelheit konnte man noch den Boden erahnen. Letztendlich haben wir uns dann auf einem Felsen platziert, in der Hoffnung, dass das Pieksen keine gefährlichen Tiere waren .... Als ich meinen Blick in den unendlichen Sternenhimmel gewandt habe, war ich erstmal eine ganze Weile sprachlos. Ich glaub noch nie habe ich so einen schönen Sternenhimmel gesehen, vor allem nicht mitten im warmen, dunklen Meer sitzend!!! Gottes Allmacht ist echt wunderbar!!! Wir saßen dann dort auf dem Felsen und haben dem Meeresleuchten zugeschaut, während in der Ferne über dem Meer ein Gewitter niederging, bis es uns zu unheimlich wurde, weil wir immer wieder so etwas wie kleine Stromschläge oder Stiche unter Wasser abbekamen.

Am Sabbat sind wir dann nach der Kirche an den Strand zu Manu, der sich dort ne kleine "Hütte" gebaut hatte. Es war einfach herrlich den Sabbat in der Natur, umgeben von Sonne, Strand, Palmen, Tieren und Meer zu verbringen. Interssant waren auch die im Meer sitzend geführten Gespräche, da es in der puren Sonne einfach zu heiß war ...

Sonntags haben wir uns dann zu einer Wanderung an die "Spitze" des Nationalparkes gemacht. Einfach herrlich, stundenlang barfuß über den sandigen Trampelpfad im Dschungel zu laufen (nicht gefährlich!) und all den Tieren angefangen von Eidechsen über Krabben, handgroßen Schmetterlingen, Affen, Waschbären, einem Leguan (auf nem Baum), einer gelben, tödlich giftigen Schlange (auch auf nem Baum unter nem Blatt, kommt aber nur nachts herunter, welch ein Glück!, weshalb der Park auch nachts gesperrt ist), bis hin zu einem Faultier zu begegnen. An der "Punta Cahuita" angekommen, haben wir dann versucht ein paar Korallenfische zu entdecken, was aber leider bis auf ein paar kleine ziemlich erfolglos blieb, zumal es verboten war, an den Bojen vorbei zum Korallenriff zu schwimmen. (Naja, die Seeigel haben uns zusätzlich davon abgehalten ...). Das krasseste Erlebnis, war die Begegnung mit zwei Kapuzineraffen, von denen der eine zuerst auf uns herumgeklettert, dann aber auf Lorenas Rucksack gesprungen ist, und die Tüte mit Bananenschalen aufgerissen hat. Ein richtiger Angriff! Wir haben uns ganz schön erschrocken und so bald es ging das Weite gesucht.

Danach sind wir zuück zu "unserem" Strand vor Manu's "Hütte" und ins Meer. Insgeamt sind wir ca. 8 km gelaufen. Während Lorena, Jaro und Manu essen gingen, sind Alex und ich noch ein bisschen mit Manu's Schwimmbrille im Meer rumgeschwommen, bis wir einen Rochen am Boden entdeckt haben. Voll interessant! Allerdings war uns der Boden danach nicht mehr wirklich geheuer, da die im Sand vergrabenen Rochen oft giftig sind ...
Also sind wir raus und haben uns in die Sonne zum Trocknen gelegt und gescherzt, was wäre, wenn wir einschlafen und erst am Abend aufwachen würden. Wie das halt so ist wird aus Spaß auch manchmal Ernst. Wir sind eingeschlafen! Gott sei Dank, sind wir gerade noch rechtzeitig aufgewacht, dass wir erstens keinen allzu schlimmen Sonnenbrand abbekommen haben und zweitens nicht zurückrennen mussten, um noch rechtzeitig bis zur Busabfahrt fertig zu werden. Allerdings ist es mit schnellem Sand- und Salzabduschen doch noch ziemlich knapp geworden.

Die Rückfahrt verlief relativ ruhig (es war dunkel und fast alle haben geschlafen), dauerte aber über eine Stunde länger als die Hinfahrt. Zwar hatten wir diesmal einen direkten Bus, allerdings ging es die Mehrheit der Strecke teilweise stark bergauf, was automatisch länger braucht und außerdem steckten wir dann mitten in der Wildnis der Berge in einem Stau fest: Unfall! Zum Glück ist nicht allzuviel passiert (außer einem ziemlich demoliertem Auto und einem kaputten Bus) und wir konnten bald weiterfahren. Nach einer nass-kalten Fahrt mit dem Pendelbus nach Alajuela kamen wir dann Nachts um kurz nach zehn auf dem Unigelände an. Müde, aber glücklich und zufrieden vom ersten Urlaub.

Bis bald

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